Drei Dinge, die mich nerven

Meistens schreibe ich ja hier im Blog darüber was ich gut finde, was mir gefällt, was ich gern zum Fotografieren benutze. Aber es gibt natürlich auch schlechte Lösungen, Dinge die nerven. Darum geht es heute.

Was mich nervt, ist der ganze Video-Hype bei Fotokameras. Gut, ich verstehe ja, dass der Videomarkt boomt und viele Leute gerne mit ihren Kameras nicht nur Fotos sondern auch Videos machen. Dabei nutzen sie die kreativen Möglichkeiten eines großen Sensors, was vor einigen Jahren nicht möglich war. Ich habe auch kein Problem mit Videofeatures, die in eine Fotokamera eingebaut sind. Schwierig wird es nur, wenn darunter die Fotofunktionen leiden. Einige Hersteller bauen in ihre Kameras neben dem Fotoauslöseknopf noch einen Videoauslöser. So ein Knopf ist beim Fotografieren im Weg und stört die Ergonomie. Überhaupt kann man den Eindruck gewinnen, dass die Forschung und Entwicklung sich hauptsächlich auf Videofeatures konzentriert und im Fotobereich kaum etwas Neues kommt (wie z.B. ein höherer Dynamikumfang). Ähnlich scheint es mit neuen Objektiven zu sein; Canon hat zwischen Januar 2013 und April 2014 nur zwei neue Fotoobjektive (ein EF-S und ein EF-M) herausgebracht aber fünf neue Videoobjektive. Diese Entwicklungsressourcen hätte man auch nutzen können einige EF Objektive zu aktualisieren (z.B. 50mm, 100-400mm).

Abbildung von dpreview.com

Was mir auch auf die Nerven geht, ist der Trend zu Software Abos in der Cloud. Eigentlich kenne ich das so, dass ich eine Software kaufe und dann gehört sie mir. Ich kann sie nutzen solange ich mag, nur irgendwann gibt es keine Updates mehr. Weiterarbeiten kann ich damit aber schon. Adobe möchte seine Software aber gar nicht mehr verkaufen sondern vermietet sie nur noch. Endet das Abo und die monatlichen Zahlungen, so kann man auch die Software nicht mehr nutzen. Man hat keine Rechte daran und ist völlig vom Softwarehersteller abhängig. Wenn dieser eine Preiserhöhung beschließt, hat man nur die Möglichkeit zu zahlen oder von einem auf den anderen Tag seine gewohnte Software zu verlieren und den Workflow umstellen zu müssen. Mit Lightroom Mobile geht Adobe noch einen Schritt weiter. Lokaler Datenaustausch ist gar nicht mehr vorgesehen, das geht nur noch über die Cloud. Das Ganze lässt sich auch nur im Rahmen des Software-Abos nutzen. Auch wenn man Lightroom gekauft hat, soll man hier nochmal bezahlen. Das ist alles andere als kundenfreundlich.

Abbildung von adobe.com

Was mich außerdem gehörig nervt, ist dass es die EOS Remote App von Canon nicht als iPad-App gibt. Dabei handelt es sich um die App für die WLAN-Funktion der EOS 6D. Sie bietet grundsätzlich zwei Funktionen: Remote-Aufnahmen (nutze ich nicht) und Sichten der Bilder auf der Kamera (wie ich finde eine äußerst praktische Anwendung, gerade unterwegs). Die Kamera bleibt in der Tasche und auf dem Mobilgerät sichtet/bewertet/löscht man bequem die Bilder auf der Kamera. Mit Android kein Problem, mit dem iPhone auch nicht. Nur das iPad wird nicht unterstützt. Die App läuft nur im Kompabilitätsmodus in 320×240 Pixeln mit Klötzchengrafik. Wo bleibt die iPad-App, Canon? Seit 1,5 Jahren gibt es kein Update dazu. Warum wird die WLAN-Funktion beworben, wenn man sie mit dem beliebtesten Tablet nicht nutzen kann? 🙁 Außerdem, welchen Sinn hat es, dass beim Übertragen der Bilder sämtliche Exif-Daten inklusive Aufnahmezeit entfernt werden? Das ist alles andere als praktisch…

EOS Remote App auf dem iPad

So, das musste mal gesagt werden. Jetzt geht’s mir schon besser 🙂

15.06.2014

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2 comments

  • Nick Schreger 16.06.2014   Reply →

    Absolute Zustimmung in fast allen Punkten – die EOS App funktioniert auch auf dem iPad im Fullscreen Modus. Tippe auf das 2x Symbol unten rechts auf dem Bildschirm. Die angezeigten Fotos und Thumbnails werden korrekt hochgesampelt, nur das Menü schaut aufgepixelt aus.

  • Matthias 08.07.2014   Reply →

    Adobes Politik geht mir auch gegen den Strich. Ich mache kein Abo mit. Dabei handelt es sich ja noch nicht mal um Cloud Apps. Ich muss ja was lokal installieren. Es ist einzig und alleine eine Möglichkeit, regelmäßig Geld einzutreiben. Hoffentlich geht das nach hinten los.

    Zum sichten der Bilder der 6D kannst du dir mal den ShutterSnitch Artikel anschauen.
    http://bit.ly/1kySAvv
    Ich nutze das und bin super zufrieden.
    Gruß Matthias

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