Photokina 2014: Rückblick
Vor einer Woche ist die Photokina 2014 zu Ende gegangen. Es gab viele Neuvorstellungen, aber wie war die Stimmung auf der Messe? Was gab es für Fotoausstellungen zu sehen? Und wie schlagen sich die aktuellen Mirrorless-Kameras gegen die traditionellen DSLR-Kameras?
Letzte Woche habe ich von der Photokina berichtet; von den Neuvorstellungen, die ich mir angeschaut habe und die ich interessant fand. Für mich waren diese aber nicht der wichtigste Grund die Messe zu besuchen – auch wenn es das für viele ist. Neben der ganzen Fotoausrüstung gab es schließlich noch viele Vorträge und Fotoausstellungen!
Bei den Fotoausstellungen bin ich etwas wehmütig, denn ich muss immer daran denken, wie es auf der Photokina 2010 war: Die Halle 1 nannte sich Visual Gallery und es gab fantastische Ausstellungen zu sehen. Kein Aussteller hatte dort einen Stand, man brauchte noch nicht mal ein Messeticket für diese Halle. Schon 2012 waren diese Zeiten leider vorbei und 2014 war es genau so: Halle 1 war (fast) eine normale Messehalle, mit einem großen Stand von Leica. Immerhin hatte Leica den hinteren Bereich der Halle für Ausstellungen vorbehalten und zeigte dort auch einige hochkarätige Portfolios. Besonders gut haben mir die Bilder von Till Brönner gefallen.
Die restlichen Ausstellungen hatte man aber in die Wüste geschickt – in diesem Fall in die Gänge zwischen den Messehallen. Hier war nichts abgedunkelt und es gab sehr viel Durchgangsverkehr. Das ist sicher nicht die beste Umgebung, wenn man in Ruhe einige Bilder betrachten möchte. Dennoch gab es aber wieder einige schöne und interessante Werke zu sehen z.B. von der GDT. Dieses Mal waren auch in der Halle 6 noch einige Ausstellungen vertreten; dort hat es mir auch sehr gut gefallen. Hier sind einige Bilder; mehr gibt es in der Galerie unter Panorama > In der Nähe > Photokina 2014.
Was war noch? Vorträge! Genauer gesagt ein Vortrag von Zack Arias am Stand von Fujifilm. Ich schätze ihn und mag seine Art zu fotografieren. Sein Vortrag war auch recht unterhaltsam. Er erzählte wie er mit den Mirrorless-Kameras die Street-Photography entdeckt hat und wie er dabei vorgeht um das richtige Bild im richtigen Moment zu bekommen und gab einige Tipps (manchmal den dummen Touristen spielen und auch mal aus der Hüfte schießen). Natürlich ging es auch darum, wie gut die Mirrorless-Kameras inzwischen sind und dass er DSLR-Kameras gar nicht mehr benutzt.
Ähnliches hört man immer öfter. Warum noch eine große schwere DSLR-Ausrüstung durch die Gegend schleppen, wenn ich mit einer Mirrorless-Ausrüstung doch auch tolle Bilder machen kann? Dazu hatte ich mir vor einem halben Jahr ja schon einige Gedanken gemacht. Aber wie war nun der aktuelle Stand der Dinge auf der Photokina?
Die beiden Branchenriesen Canon und Nikon gaben darauf jedenfalls keine Antwort. Canon schwieg sein EOS-M-System auf der Photokina tot. Es gab gar nichts dazu zu sehen. Auf Nachfrage von mir sagte man nur zurückhaltend, dass es das System noch gebe. Ähnlich war es am Nikon-Stand, von Nikon-1 war nichts zu sehen. Die beiden Hersteller sind wohl der Meinung (oder Hoffnung), dass die Kunden einfach weiter die DSLR-Systeme benutzen.
Bei Sony war es genau umgekehrt. Hier gab es nur die beiden Mirrorless-Systeme (APS-C und Kleinbild) zu sehen. Die beiden Alpha-Systeme, die es ja auch noch gibt, wurden überhaupt nicht gezeigt. Dabei hat man vor vier Monaten noch eine neue A77 vorgestellt, aber nun gab es kein Wort mehr dazu. Sony scheint hier ganz auf die Mirrorless-Systeme zu setzen. Das ist zwar innovativ, für Bestandskunden aber nicht gerade toll.
Klar aufgestellt ist Fujifilm, sie haben in den letzten Jahren ihr X-System immer weiter entwickelt. Hier gibt es auch eine richtig gute Objektivpalette. Gerade das ist ja das Kernproblem bei Sony. Trotz der Kooperation mit Zeiss scheinen sie nur etwas seltsame Objektivangebote zu machen. Aus diesem Grund würde ich heute eine X-T1 wohl der Alpha-7 vorziehen. Aber für’s erste bleibe ich doch noch bei meiner alten Canon-DSLR 🙂
Nächste Woche berichte ich vom Photoszene Festival, das im Schatten der Photokina stattfand.
05.10.2014
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