Josef Koudelka: Industries

Bei einem Ausflug zum Schiffshebewerk Henrichenburg im Ruhrgebiet habe ich dort eine Fotoausstellung von Josef Koudelka gesehen. Die Panoramabilder von Industrielandschaften in den 90ern finde ich sehr sehenswert.

Josef Koudelka gehört zu den einflussreichsten Reportagefotografen des 20. Jahrhunderts. Er ist Mitglied der berühmten Fotoagentur Magnum.

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Koudelka wurde 1938 in Boskovice in Mähren geboren. Ende der 60er Jahre begann er an Fotoreportagen zu arbeiten. Mit seinen Aufnahmen des sowjetischen Einmarsches in die Tschechoslowakei 1968 wurde er berühmt. 1970 floh er nach London und begann für Magnum zu arbeiten. Seit 1980 lebt er in Paris.

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In der Zeit um 1990, als der eiserne Vorhang fiel, reiste Koudelka in Regionen, die durch den Menschen radikal umgeformt worden waren. Er fand Gegenden, die sich durch das Streben nach Wirtschaftswachstum in zersplitterte Unorte verwandelt hatten.

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Er sagt, dass er die Zerstörung schrecklich findet, nicht aber die zerstörten Landschaften selbst. In den zermalmten Flächen entdeckt er Strukturen und Linien und zeigt die verborgene Ordnung hinter dem Chaos.

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Die Bilder zeigen auf drastische Weise den Wandel und passen daher gut in die heutige Zeit (vorgestern wurde der Kohlausstieg beschlossen) und auch in das Industriemuseum.

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Die Ausstellung wurde bis zum 04.10.2020 verlängert, du kannst sie also noch bis Anfang Oktober besuchen. Das Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg kostet 3,50 Euro Eintritt; ein Besuch lohnt sich.

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Josef Koudelka hat noch viel mehr Fotoreportagen gemacht. In diesem Video von The Art of Photography erfährst du mehr über diesen interessanten Fotografen.

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05.07.2020

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