Sony E 16-50mm f/3.5-5.6 PZ OSS
Letzte Woche habe ich die kleine Sony A5100 vorgestellt, heute geht es um ihr Kit-Objektiv, das Sony E 16-50mm Pancake-Zoom. Ein APS-C-Objektiv, das sehr klein und vielseitig ist.
Das Sony E 16-50mm f/3.5-5.6 PZ OSS ist ein recht interessantes Objektiv. Normalerweise ist ein Kit-Zoom deutlich größer. Hier hat Sony es aber geschafft ein APS-C-Standardzoom in ein sehr kleines Gehäuse zu bauen und dennoch einen ordentlichen Zoombereich beizubehalten. Der Brennweitenbereich entspricht 24-75mm am Kleinbild, die Blende entspricht einer Freistellung von f/5.0-8.0 am Kleinbild. Gerade die 24mm Weitwinkel gefallen mir sehr gut und machen das Pancake-Zoom zu einem kleinen praktischen Begleiter.
Das Objektiv ist nur 30mm lang, wiegt 116g und hat die etwas ungewöhnliche Filtergröße von 40,5mm. Es ist also wirklich klein, leicht und flach und verdient die Bezeichnung Pancake. Es gibt einen (mechanisch entkoppelten) Ring am Objektiv für Fokus oder Zoom und es gibt einen Schiebeschalter an der Seite zum Zoomen. Eigentlich braucht man beides aber nicht, denn man kann die kleine Zoom-Wippe am Auslöser der Kamera benutzen um die Brennweite zu verstellen. Das ist wie bei einer Kompaktkamera ziemlich praktisch gelöscht und ermöglicht eine recht unkomplizierte Bedienung auch mit einer Hand.
Um ein APS-C-Zoomobjektiv entsprechend 24-75mm in so ein kleines Gehäuse zu bekommen, bedarf es natürlich einiger Kompromisse. Das stellt man spätestens dann fest, wenn man den Objektivtest bei Photozone liest. Der tonnenförmigen Verzeichnung im Weitwinkelbereich werden ‘epic dimensions’ bescheinigt (sie beträgt 7,5%). Die unkorrigierte Vignettierung liegt bei drastischen 5 Blenden, die Bildecken sind praktisch schwarz. Die Auflösung in der Bildmitte ist ganz gut, aber an den Rändern doch eher weich. Außerdem zeigen sich CAs (chromatische Abberation von bis zu 2 Pixeln Breite). Das klingt wirklich nicht toll.
Es ist aber in der Praxis tatsächlich nicht besonders schlimm. Denn das Objektiv wurde absichtlich unterdesignt, also ausgelegt für elektronische Korrekturen, um es so kompakt zu bekommen. Mit den Korrekturen (in der Kamera werden sie automatisch vorgenommen und in Lightroom ist ein entsprechendes Objektivprofil vorhanden, was man unbedingt anwenden sollte), also mit den Korrekturen sind die Fotos ganz prima. Die Verzeichnung und Vignettierung sind auf einmal kein Thema mehr und die CAs auch verschwunden. Was bleibt sind saubere und scharfe Bilder, nur an den Bildrändern bei Offenblende lässt die Schärfe etwas nach, was ich aber nicht schlimm finde. Die Bildqualität geht also aufgrund der automatischen Korrekturen durchaus in Ordnung.
Die Lichtstärke von f/3.5 bei Weitwinkel und f/5.6 bei Tele-Stellung ist natürlich nicht besonders, aber bei solchen Objektiv durchaus normal und auch ausreichend. Außerdem hat das Pancake-Zoom einen OSS-Stabi eingebaut, sodass etwas längere Belichtungszeiten ohne Stativ gut realisiert werden können. Für richtig lange Belichtungszeiten empfiehlt sich dann doch ein (Mini-)Stativ wie z.B. das Novoflex Microstativ.
Die Naheinstellgrenze ist mit 25cm erfreulich kurz und so lassen sich auch Bilder mit einigermaßen Bokeh im unscharfen Hintergrund erstellen. Das Bokeh würde ich als mittelmäßig bezeichnen; die 7 abgerundeten Blendenlamellen werden durch die geringe Lichtstärke etwas eingeschränkt und wir reden hier ja auch nicht von einem Kleinbildobjektiv. Insgesamt ist das aber durchaus brauchbar und die Zerstreuungskreise sind weder eckig noch Zwiebelringe.
Fazit
Ich finde das Sony 16-50 Pancake-Zoom ist die ideale Ergänzung zu einer kleinen Mirrorless wie der A5100. Das Objektiv ist sensationell kompakt und hat einen sehr praktischen Brennweitenbereich. Damit ist eigentlich auch schon alles zum Objektiv gesagt: sehr klein und ein sehr nützlicher Zoombereich. Die (korrigierte!) Bildqualität geht in Ordnung und der Stabi leistet auch gute Arbeit. Wenn man keine Fototasche mitnehmen will, sondern nur eine kleine Mirrorless-Kamera in die Tasche steckt, dann ist das 16-50 das richtig Objektiv für den Job.
Links
Test bei Photozone | Review von Ken Rockwell | Review bei Imaging Resource
Beispielbilder
12.06.2016
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