Sony E 10-18mm f/4 OSS Review
Seit etwas mehr als zwei Jahren gehört dieses Objektiv zu meiner verkleinerten Fotoausrüstung. Nun ist mir aufgefallen, dass ich noch kein Review dazu geschrieben habe. Also wird es Zeit über meine Eindrücke und Erfahrungen zu diesem Objektiv zu berichten.
Einordnung
Das Sony E 10-18mm f/4 OSS ist ein Ultraweitwinkel-Zoom für das APS-C-Format. Die Brennweite entspricht 15-27mm am Kleinbild. Wäre es eine FE-Linse, wäre das Objektiv ein ziemlicher Trümmer. Aber als APS-C-Objektiv hat Sony es geschafft, ein sehr kompaktes und vielseitig nutzbares UWW-Zoom zu bauen, was sich großer Beliebtheit erfreut. Das Sony 10-18/4 ist mit einem Listenpreis von 899 € und einen Straßenpreis von 650 € im mittleren Segment angesiedelt.
Eigenschaften
Die Linse zoomt von 18mm Weitwinkel bis 10mm Ultraweitwinkel an einer APS-C-Kamera wie meiner Sony A6400 und hat über den gesamten Brennweitenbereich eine Offenblende von f/4.0. Dazu bietet es den optischen Bildstabilisator OSS. Die Naheinstellgrenze ist mit 25cm ab Sensorebene ziemlich nah. Ich nutze das Sony 10-18/4 als Allround-Weitwinkel, denn es ist anders als eine Festbrennweite nicht auf extremes Ultraweitwinkel festgelegt sondern bietet eben auch gemäßigtes leichtes Weitwinkel als Perspektive ohne das Objektiv wechseln zu müssen. In Kombination mit f/4 und OSS lässt es sich auch in dunkler Umgebung für Aufnahmen ohne Stativ nutzen.
Äußerliches
Ich mag das Sony 10-18/4, weil es so kompakt und handlich ist. Die Linse wiegt nur 225 Gramm. Das Gehäuse besteht es Metall und es gibt nur die beiden Einstellringe für Brennweite und Fokus. Knöpfe für AF/MF oder OSS ein/aus sind leider nicht vorhanden, wie bei allen Sony E Objektiven der ersten Jahre. Erst in den letzten Jahren hat Sony angefangen solche Schalter wieder in die Objektive einzubauen. Beim 10-18/4 muss man das also in der Kamera machen, was aber auch kein Problem ist. Das Gehäuse fährt beim Zoomen ein klein wenig aus, ungefähr 1cm. Offiziell hat das Objektiv keinen Wetterschutz, aber ich habe es auch schon im Regen ohne Probleme genutzt. Das Frontelement ragt nicht besonders weit hinaus, Filter lassen sich problemlos nutzen. Gerade bei so einem UWW nutze ich in der Landschaftsfotografie gerne mal einen Polfilter oder einen Graufilter für längere Belichtungszeiten. Die Filter sind auch nicht so teuer, weil sie nur 62mm Durchmesser haben.
Bildqualität
Bei Sony gibt es das G- oder GM-Label nur für FE-Objektive, nicht für E-Objektive. Also kommt das 10-18/4 ohne irgendeine besondere Qualitätseinstufung – aber es liefert eine mehr als solide, um nicht sagen hervorragende Performance bei der Bildqualität. Die Bilder sind scharf und haben kaum Abbildungsfehler. Einzig die Verzeichnung macht sich bemerkbar, wird aber in Lightroom automatisch korrigiert. Chromatische Aberrationen oder andere Fehler konnte ich in meinen Bildern nicht entdecken. Die Auflösung ist bei 24 Megapixel so, dass die einzelnen Pixel eine gute Schärfe haben. Wie bei fast allen Objektiven sollte man bei Offenblende in den Ecken keine perfekte Schärfe erwarten, aber auch keine matschige Darstellung. Fotografiert man also mit f/4.0 ist die Pixelschärfe in den Randbereichen befriedigend. Aber schon, wenn man eine Blende auf f/5.6 abblendet, hat man eine durchgängig sehr gute Pixelschärfe. Von weiterem Abblenden profitieren dann eigentlich nur noch die Blendensterne, die sich an den 7 abgerundeten Blendenlamellen bilden.
Anwendung
Architektur, Landschaft, Reise oder auch Street, Reportage, Umgebungsporträts – das Sony 10-18/4 ist die Weitwinkel-Allroundlinse. Es ist ein Zoom, mit Autofokus und Bildstabilisator – was will man mehr? In Kombination mit einem 18-135 ist man für alles gerüstet. Gerne mache ich mit dem 10-18/4 Available Light, dank OSS bekommt man auch längere Belichtungszeiten hin. Aber die Linse funktioniert auch sehr gut auf dem Stativ, mit oder ohne Filter, und bei Langzeitbelichtungen. Für Sony APS-C ist das Objektiv praktisch konkurrenzlos.
Bilder
Hier sind einige meiner Bilder, die ich mit dem Sony 10-18/4 aufgenommen habe.
Fazit
Wenn du eine Weitwinkellinse für Sony APS-C suchst, gibt es ein paar interessante (manuelle) Festbrennweiten. Aber als modernes Zoom kommt nur das Sony E 10-18mm f/4 OSS in Frage – und es enttäuscht nicht, ganz im Gegenteil. Die kleine und kompakte Linse liefert knackig scharfe Ultraweitwinkelbilder und macht richtig Spaß. Von mir gibt es daher eine volle Empfehlung dafür. Übrigens, Fun Fact am Rande… sogar manche Vollformat-Nutzer fotografieren mit dem Sony 10-18/4, denn es lässt sich problemlos anschließen und vignettiert dann nur im unteren Brennweitenbereich an einer Kleinbildkamera.
Reviews
Hier habe ich noch ein paar weitere Reviews des Sony 10-18/4 mit den Meinungen anderer Leute:
This Sony 10-18mm is a great lens … sharp and tiny … you’ll love it. This and an 18-135mm are all I need for anything. (Ken Rockwell)
Zum Schluss hier noch ein Videoreview des Sony 10-18/4.
28.02.2021
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Hallo Martin, interessantes Review, das Objektiv besitze ich auch, gerade deshalb weil es unschlagbar klein, leicht und mit VR ausgestattet ist.
Jetzt wo das Tamron 11-20 2,8 herausgekommen ist, bin ich echt am überlegen ob es mir ein Mehrwert bieten würde.
Gruß Stefan