Abstrakte Fotografie

Abstrakte Fotografie, was ist das eigentlich? Auf jeden Fall ein ziemlich abstraktes Thema. Ich habe mich in den letzten Wochen etwas damit beschäftigt und will dazu ein paar Zeilen schreiben.

Es war ein Kurs bei der VHS Köln-Lindenthal, der mir über den Weg lief. VHS ist eigentlich nicht so mein Ding und mein letzter Fotokurs lag schon einige Jahre zurück, aber dieser Eintrag im Kursprogramm klang doch interessant: Abstrakte Fotografie mit Dieter Korte. Also mal schauen, was der ‘Altmeister’ da so den Teilnehmern zu vermitteln hat.

Der Kursaufbau war recht klar gegliedert; es gab drei Termine unter der Woche abends zu Bildbesprechungen und zwei Termine am Wochenende zum Fotografieren, jeweils 3 Stunden. Sehr angenehm fand ich das Teilnehmerfeld: 8 Leute, die alle keine Anfänger waren und die sich mehr für das Bild als für die Technik interessierten.

Am ersten Abend zeigte Dieter Korte eine Auswahl seiner Bilder um uns eine Idee zu vermitteln, was er unter Abstrakter Fotografie verstand. Wobei das keinesfalls dogmatisch gemeint war, sondern nur eine Interpretationsmöglichkeit zeigen sollte. Überhaupt ließ sich das Thema schwer greifen. Ist ein abstraktes Foto ein Foto ohne Motiv? Oder eine Detailaufnahme? Was ist mit verfremdeten Bildern, was mit Makrowelten oder mit verwischten Mitziehern? Zwar bevorzugte unser Dozent eher puristische Bilder ohne Bildbearbeitung und ohne Effekte… aber warum nicht auch davon etwas zulassen, wenn es für das Bild förderlich ist und wenn der Effekt nicht im Vordergrund steht?

Der erste Fototermin erfolgte dann bei trüben und kalten Wetter im Kölner Friedenspark. Eine Woche später ging es mit etwas Sonnenschein rund um den Hauptbahnhof auf Bilderjagd. Was ist nun dabei herausgekommen, was habe ich gelernt?

Ich denke am wichtigsten ist es, auf das eigene Gespür zu vertrauen. Man sollte fotografieren, was einem im Sucher gefällt. Dabei sollte man versuchen sich etwas von der motivischen Sichtweise zu lösen und mehr auf Farben, Formen und Muster achten. Dazu ist es hilfreich zumindest eine bildgestalterische Grundbildung zu haben. Wobei die Regeln zu kennen nicht unbedingt heißt, sich daran zu halten. Man sollte sich nur der jeweiligen Wirkungen bewusst sein.

Was man dann konkret macht, ist meiner Meinung nach einfach eine Sache des persönlichen Geschmacks. Der eine fotografiert Kräuselungen auf der Wasseroberfläche und Strukturen im Asphalt, der nächste jagt Schatten und Lichtreflexe, ein anderer bevorzugt Detailausschnitte oder entdeckt gar Makrowelten. Wieder andere fotografieren bewusst unscharf, mit Verwacklungen oder Verwischen. Der nächste konzentriert sich auf Muster und Wiederholungen.

Was zählt ist hinterher das Bild als Ganzes. Oder wie Dieter Korte sagte, wenn der Betrachter fragt, wie das Bild gemacht wurde, dann hat es seine Wirkung verfehlt, denn es muss für sich selbst stehen können – dann erübrigt sich diese Frage.

Hier einige Bilder, die ich im Rahmen des Kurses erstellt habe:

11.01.2015

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