Als ich mir mal ein Nußbaumregal in Wien anschaute

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Österreich ist ja etwas kompliziert. Aber obwohl Österreich so manche Eigenart hat, so ist Wien doch eine sehenswerte europäische Metropole, die absolut einen Besuch lohnt.

Warum nach Wien fahren?

Warum nicht? Es liegt ziemlich nah und ist eine faszinierende Metropole. Hier kann man ein Stück Sachertorte essen, mit einem Fiaker durch die Gassen fahren oder auf dem Prater eine Runde im Riesenrad drehen. Die ehemals kaiserliche Residenzstadt beeindruckt mit Gründerzeit-Architektur, insbesondere im Bereich der Ringstraße. Das historische Zentrum und das Schloss Schönbrunn gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Es gibt die Spanische Hofreitschule aus dem 16. Jahrhundert und Komponisten wie Mozart, Beethoven und Johan Strauß haben das Wiener Musikleben geprägt. Dazu gönnt man sich am besten ein Wiener Schnitzel und als Nachspeise einen Palatschinken. Beim Kaffee hat man dann die Wahl zwischen einem kleinen Schwarzen, einem großen Braunen, einem Einspänner mit etwas Schlagobers oder einer Melange.

Wie bin ich gereist?

Dieser Städtetrip war reisetechnisch sehr einfach. Wir sind von Düsseldorf nach Wien geflogen. Dann ging es vom Flughafen Wien-Schwechat mit der S-Bahn in die Innenstadt, wo auch unser Hotel lag. Wir haben dann ein langes Wochenende in Wien verbracht, bevor es wieder zurück ging. In der Stadt haben wir auch gerne die Straßenbahn genutzt, ansonsten sind wir natürlich viel zu Fuß gelaufen.

Welche Fotoausrüstung hatte ich dabei?

Wenige Wochen vorher hatte ich meine erste Vollformatkamera, die Canon 5D gekauft. Ich hatte noch kein Standardzoom dafür. Statt dessen habe ich drei Objektive mitgenommen: Canon 17-40L, 50/1.4 USM und 70-200/2.8 IS. Damit war alles in relativ guter Bildqualität abgedeckt. Aber ich musste ständig wechseln. Gefühlt habe ich für jedes zweite Foto das Objektiv gewechselt, das war ziemlich nervig. Außerdem war das große Tele ziemlich schwer und auffällig. Dies wurde mir spätestens beim Eintritt ins Schloss Schönbrunn bewusst, als man mich auf ein absolutes Fotoverbot hinwies, während man die asiatischen Touristen vor mir mit ihren kompakten Digitalkameras mit Blitz fröhlich fotografieren ließ. Mit einer etwas dezenteren Kamera-Objektiv-Kombination hätte die Dame beim Eintritt mich wohl nicht angesprochen. Was die ständigen Objektivwechsel angeht, kann ich sagen Lektion gelernt: auf Reisen wäre ein Standardzoom doch ziemlich praktisch (und würde es vielleicht auch ersparen ein schweres Tele mitschleppen zu müssen).

Was war mit dem Nussbaumregal?

Ach ja, das Nussbaumregal. Das war ein wenig versteckt, stellte sich aber als mein Highlight heraus. Kaum ein Reiseführer listet die österreichische Nationalbibliothek als Top-Attraktion. Sie liegt direkt um die Ecke von der Hofburg, am Josefplatz. Den Prunksaal dieser Bibliothek muss man gesehen haben. Der in den 1720er Jahren erbaute barocke Saal gehört zu den schönsten Bibliotheken der Welt. Während ich einige Foto machte, sprach ich interessiert einen Bediensteten an, der mir mit besten Wiener Dialekt erklärt, die beeindruckenden Bücherregale seien aus Nussbaum, alles Nussbaum, bester Nussbaum. So ist mir diese kleine Begebenheit mit dem freundlichen Herrn in diesem spektakulären Saal in guter Erinnerung geblieben.

10.06.2018

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One comment

  • gotti 10.06.2018   Reply →

    eine palatschinke, bitte 🙂

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