Die künstliche Intelligenz und die Fotografie
Künstliche Intelligenz gehört in der heutigen Zeit schon längst zum alltäglichen Gesprächsgebrauch. Immerhin hält die Technologie in immer mehr Bereichen unseres Lebens Einzug, sodass es schon lang nicht mehr absurd ist, mit einer Maschine zu reden – ich spreche mit dir, Siri! Doch die künstliche Intelligenz ist nicht nur in unseren digitalen Sprachassistenten vorhanden, sondern hat inzwischen auch ihren Weg in die Fotografie gefunden. Dank des maschinellen Lernens werden unsere Kameras schlauer und Bildbearbeitungsprogramme cleverer. Eins nehme ich direkt vorweg: Die künstliche Intelligenz ist keineswegs dabei, die Rolle des Fotografen zu übernehmen. Viel mehr handelt es sich um eine wunderbare Unterstützung, die uns dabei hilft, bessere Fotos aufzunehmen. Schauen wir uns das mal etwas genauer an.
Künstliche Intelligenz ist längst in sämtlichen Bereichen des Lebens angekommen
Wer glaubt, künstliche Intelligenz und clevere Maschinen sind lediglich SciFi-Material und Zukunftsmusik, liegt wahrlich falsch, denn sie sind schon längst Teil unseres alltäglichen Lebens. Künstliche Intelligenz ist gemeinhin ein Sammelbegriff, der sämtliches nichtmenschliches Lernen, Herangehensweisen und Problemlösungen zusammenfasst. Dabei ist es das Ziel, einer Maschine beizubringen, ähnlich wie ein Mensch zu „denken“ und zu reagieren. Das sieht man bereits in den unterschiedlichsten Bereichen. Um die Intelligenz eines Computers auf die Probe zu stellen, nutzen Wissenschaftler bereits seit langem Spiele. Mit Spielen wie Dame, Schach, Go und Jeopardy ging es los, doch ein Durchbruch wurde 2017 erzielt, als ein Programm vier Profis im Kartenspiel Poker besiegte. Doch was ist der Sinn eines solchen Tests? Es geht nicht nur darum, einen Computer ein Spiel spielen zu lassen. Vielmehr geht es darum, dass eine Maschine selbst bei eingeschränkten Informationen wohlüberlegte Entscheidungen treffen kann, um in Alltagssituationen wie ein Mensch zu handeln und zu reagieren. Genau deswegen erzählt uns Siri Witze, Netflix schlägt uns vor, welchen Film wir als nächstes anschauen sollten und unsere Kameras zeigen uns, wie wir das meiste aus einem Schnappschuss herausholen.
Künstliche Intelligenz in der Kamera
In der Fotografie wird kontinuierlich daran gearbeitet, KI-gestützte Funktionen zu entwickeln, mit denen das Fotografieren leichter und die Resultate besser werden sollen. Die Fortschritte, die in diesem Bereich gemacht werden, sind wirklich beeindruckend. Das zeigt schon ein Blick auf die Fotos, die ich mit meinem iPhone 12 Pro Max mache. Die Software ist so genial und erkennt das Objekt in zahlreichen Situationen hervorragend, um die Einstellungen entsprechend anzupassen und das Bild zu verbessern. Was da beim Fotografieren genau passiert, ist wirklich beachtlich. Mit dem Auslöser werden dann gleich verschiedene Belichtungen angefertigt und miteinander kombiniert und verrechnet, um das Foto zum Strahlen zu bringen. Das geht nur dank des maschinellen Lernens bzw. der künstlichen Intelligenz, die gelernt hat, wie ein gutes Bild auszusehen hat. Damit entstehen inzwischen auf meinem iPhone zum Teil bessere Fotos als mit meiner Sony!
Die künstliche Intelligenz hat dafür Unmengen an Datensätzen eingespeist bekommen, mit denen das Programm lernt, wie ein gutes Foto aussieht. Das geht inzwischen so weit, dass Kameras nicht nur die Lichtverhältnisse und Farben deuten, sondern sogar erkennen können, ob es sich beim Objekt um einen Menschen, ein Kleidungsstück, ein Haus oder eine Katze handelt, um entsprechende Einstellungen vorzunehmen. Das ist beeindruckend! Und durch das maschinelle Lernen werden die Programme in den Kameras immer schlauer und besser darin, Szenerien bestmöglich zu deuten.
Vereinfachte Bildbearbeitung durch maschinelles Lernen
Doch nicht nur mit dem Klick des Auslösers ist die künstliche Intelligenz als Helferlein zur Hand, denn auch im Nachgang können die cleveren Programme dem Fotografen maßgeblich unter die Arme greifen. Die Algorithmen in der Bildbearbeitung werden durch Machine Learning immer besser und die Effekte, die zum Teil erzielt werden, sind wirklich beeindruckend. Ist das Bild zu dunkel und das Objekt nicht genügend ausgeleuchtet? Kein Problem, denn in der Bildbearbeitung erkennt das Programm genau, wie nachträglich künstliche Lichtquellen ins Foto eingebaut werden können. Die Algorithmen der Programme sind so entwickelt, dass sie verstehen, wie beispielsweise Farbe, Beleuchtung und auch Komposition funktionieren, um wirkungsvolle Bilder zu erzielen. Während einige Bildbearbeitungsprogramme helfen, Bilder zu optimieren, kann man mit anderen Bilder grundlegend verändern und beeindruckende Effekte einfügen. Genial ist auch, dass man Menschen in einem Foto ganz einfach aus dem Hintergrund radieren kann. Das Programm errechnet dann selbst, wie das Bild ohne das Störobjekt aussehen würde und lässt sie verschwinden, als wären sie nie da gewesen. Damit muss jetzt keiner mehr stundenlang warten, bis gerade niemand im Bild ist.
Was die künstliche Intelligenz in der Fotografie möglich macht, ist wirklich beeindruckend und hilft sowohl den professionellen als auch den hobbymäßigen Fotografen maßgeblich. Doch eins muss auf jeden Fall gesagt werden: Die künstliche Intelligenz wird niemals die Kreativität eines Fotografen ersetzen, sondern nur unterstützen, um noch bessere Fotos zu schaffen.
Fotos von Unsplash
13.05.2021
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