Phottix Odin für Nikon

Funkauslöser gibt es viele, aber nur wenige arbeiten 100% zuverlässig und unterstützen auch TTL-Fähigkeiten. Seit einigen Wochen haben die neuen Phottix Odin für Nikon in meiner Kameratasche einen Platz gefunden. Daher ist es nun Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen.

Um einen Aufsteckblitz per Funk entfesselt auszulösen braucht es nicht viel, das geht mit so ziemlich jedem Remote Trigger am Markt. Allerdings sind diese nicht immer ganz so zuverlässig und man muss immer zu den Blitzen hinlaufen, wenn man die Leistung einstellen will, und ist auf die Blitzsynchronzeit begrenzt.

Hier kommen nun die Trigger, die auch die TTL-Fähigkeiten der Kamerahersteller unterstützen, ins Spiel. Vom Marktführer Pocket Wizard gibt es ein entsprechendes System, allerdings hat das einerseits ein Funkproblem mit dem Canon 580EXII und andererseits geht die Steuerung mit dem AC3 ZoneController nur über etwas umständliche Drehrädchen. Zudem sind die Komponenten recht teuer: 1 Sender und 2 Empfänger kosten ca. 660 Euro.

Ansonsten gibt es noch die Radio Popper, die allerdings das Steuersignal optisch abgreifen. Sie sind sehr teuer mit ca. 750 Euro für 1 Sender und 2 Empfänger, zudem benötigt man dann immer noch eine Mastereinheit wie Canon ST-E2 oder Nikon SU-800 zur Bedienung.

Deutlich günstiger sind die Pixel King Trigger aus HongKong. Hier fallen nur ca. 260 Euro für 1 Sender und 2 Empfänger an. Allerdings braucht man auch hier eine zusätzliche Mastereinheit und sind sie funktioniell eingeschränkt und funktionieren nach übereinstimmenden Testberichten nicht zuverlässig.

Soweit der Blick auf die Konkurrenz, hier kommen nun die Phottix Odin Trigger. Sie liegen im mittleren Preisbereich mit ca. 430 Euro für 1 Sender und 2 Empfänger und sind ebenfalls von einem Anbieter aus HongKong. Allerdings ist Phottix ein Anbieter, der schon viele Erfahrungen mit Remote Triggern gesammelt hat, die Atlas und Strato Modelle erfreuen sich ja großer Beliebtheit (und lassen sich übrigens auch mit einem Odin Sender auslösen).

Aber fangen wir am Anfang an. Die Plastikgehäuse vom Odin Sender und Empfänger sind ordentlich verarbeitet und alle Knöpfe und Schalter gut zu bedienen. Sowohl Sender und Empfänger werden mit 2 AA (Mignon) Batterien betrieben, was ich sehr praktisch finde – so braucht man nicht unterschiedliche Akkus für Aufsteckblitze und Funkauslöser, sondern nur eine Sorte Eneloops einpacken.

Der Empfänger hat an der Unterseite einen Blitzschuh und ein 1/4″ Gewinde, damit lässt er sich so ziemlich überall befestigen. Es gibt einen Ein-/Ausschalter, ein Schalter für 4 Kanäle und einen für 3 Gruppen. An der Oberseite befindet sich ein Blitzschuh um den Blitz zu befestigen. Alles bestens soweit.

Der Sender hat ein großes beleuchtetes Display und diverse Tasten für die unterschiedlichen Funktionen. Er ist dem Nikon SU-800 recht ähnlich, hat aber mehr Funktionen – und läuft 100% zuverlässig per Funk, auch in hellen Sonnenschein und ohne Sichtverbindung 🙂 Es gibt einen Modus um die einzelnen Blitze per Ratio zu steuern; diesen Modus benutze ich nicht. Und es gibt den “normalen” Modus, hier kann man für jeden Blitz einstellen

  • TTL mit Blitzbelichtungskorrektur z.B. -1 oder
  • M feste Leistung z.B. 1/4 und
  • Zoom Reflektorstellung z.B. 24mm

Was will man mehr? Es lässt sich also alles mit ein paar Klicks am Sender einstellen, dabei kann man auch TTL und M kombinieren. Zudem unterstützen die Odins folgende Funktionen

  • Automatische Umschaltung auf HSS, volle Unterstützung bis 1/8000s
  • AF-Hilfslicht der Remoteblitze lässt sich aktivieren/deaktiveren
  • Einstelllicht der Remoteblitze lässt sich über separate Taste aufrufen
  • Die Empfänger wecken die Remoteblitze aus dem Sleep-Modus auf

Ich habe die Phottix Odin Trigger nun bei ein paar Shootings mit einer D700 und zwei SB-800 genutzt und bin begeistert von den Funkauslösern. Allerdings gibt es bei so viel Licht auch etwas Schatten, denn die Odins sind so spezialisiert, dass der Sender nur auf einer Nikon DSLR und der Empfänger nur mit einem Nikon Blitz funktioniert. Man kann den Sender leider nicht etwa auf die X100 setzen und per Mittenkontakt auslösen; auch hat der Sender keinen X-Sync Anschluss. Der Empfänger setzt auch voraus, dass sich auf dem Blitzschuh ein TTL-fähiger Nikon Blitz befindet; allerdings gibt es hier einen X-Sync Anschluss, womit sich auch andere Blitze wie z.B. Studioblitze auslösen lassen.

Für den Einsatzzweck um entfesselte Aufsteckblitze von der Kamera aus zu steuern, sowohl manuell als auch mit TTL-Funktionen inkl. HSS, dafür sind die Odin Trigger ideal. Die Bedienung ist gut gelöst und das System funktioniert zuverlässig. Eine super System für jeden Strobisten!

19.08.2012

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