Rückblick Photo+Adventure 2017

Letztes Wochenende habe ich das Messe-Event Photo+Adventure im Landschaftspark Duisburg besucht. Die Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren ganz schön entwickelt, außerdem hatten wir auch bestes Wetter. Hier sind einige News und Eindrücke.

Im Jahr 2014 war ich auf der ersten Photo+Adventure im Landschaftspark. Damals war ich nur mäßig begeistert, sodass ich in den beiden darauffolgenden Jahren die Veranstaltung ausgelassen habe. Dieses Jahr bin ich nun wieder hingefahren und musste feststellen, dass sich die Veranstaltung zu einem richtig guten Messe-Event zu den Themen Fotografie, Reisen und Aktivsein entwickelt hat. Mit gut 10.000 Besuchern, 163 Ausstellern, 43 Workshops, 39 Vorträgen und 9 Fotoausstellungen hat die Photo+Adventure durchaus Einiges zu bieten. Außerdem ist der Landschaftspark, ein Ankerpunkt der Route Industriekultur, ein beliebtes Motiv zum Fotografieren, sowohl tagsüber als auch in der Dämmerung mit seiner bunten Beleuchtung.

Einige Programmpunkte der Photo+Adventure fanden draußen an verschiedenen Standorten statt. Die Greifvögel-Flugschau Hellenthal war auch wieder am Start. Ich habe ja schon bei meinen Zingst-Rückblick geschrieben, dass ich kein Fan davon bin. Warum müssen die auf fast allen Fotoveranstaltungen sein? Einige Foodtrucks hatten sich auch versammelt um die Besucher zu verpflegen. Der wesentliche Teil der Veranstaltung fand in der Kraftzentrale, einer Art Messehalle statt. Leider hat das Gebäude keine Klimaanlage (vielleicht wegen Denkmalschutz?), sodass ich bei dem warmen Wetter froh war vormittags und nicht nachmittags dort rumzulaufen.

Natürlich waren diverse Fotoanbieter vertreten und es gab reichlich Gelegenheit Kameras und Objektive zu begutachten oder auch auszuprobieren. Auch, wer einen Fotorucksack/-tasche oder ein Stativ suchte, fand reichlich Auswahl. Da der Schwerpunkt der Messe ja in Richtung Outdoor geht, habe ich die Gelegenheit genutzt bei Lowepro nochmal nachzuhaken, ob mit einem Fotorucksack mit Tragesystem zu rechnen ist. Der Lowepro Rover Pro war ja so ein Rucksack mit Rahmen und Netz, damit der Rücken beim Tragen frische Luft bekommt. Er wurde aber wegen miesen Verkaufszahlen eingestellt und es gibt zurzeit keine Pläne etwas in die Richtung zu unternehmen. Es bleibt also dabei, dass es praktische keine Fotorucksäcke mit richtigen Tragesystem gibt.

Neben der Fotografie war ein weiterer Schwerpunkt das Reisen, sodass auch viele Reiseanbieter vertreten waren. Außerdem war auch das Partnerland Südafrika mit einem Stand vertreten, an dem Amarula-Likör ausgeschenkt wurde. Ich habe mir die Stände der Reiseanbieter mal etwas genauer angeschaut. Viele Anbieter hatten Aktivreisen im Angebot aber keine Fotoreisen. Es gab aber auch einige Anbieter von Fotoreisen, die auf der Photo+Adventure vertreten waren. Diamir ist ein größerer Reiseanbieter, der einige Fotoreisen im Angebot hat. Ich bin selbst letztes Jahr mit Diamir nach Myanmar gereist und war mit dem Service und der Reise selbst sehr zufrieden. Allerdings war das keine Fotoreise. Ich denke, dass auch die Fotoreisen von Diamir ziemlich gut sind, allerdings ist der Preisaufschlag für eine Fotoreise nicht so klein. Eine 3000-Euro-Tour kann dann schnell 5000 Euro kosten, wenn sie als Fotoreise angeboten wird. Das ist bei anderen Anbietern nicht anders. Dafür ist die Reise dann auf das Fotografieren ausgerichtet und ein Fotograf reist mit. Bei Diamir ist es so, dass der Fotograf dann auch gleichzeitig Reiseleiter ist. Einige andere Anbieter trennen diese beiden Rollen, sodass man dann zusätzlich zum (deutschen) Fotografen noch einen (lokalen) Reiseleiter dabei hat. Außerhalb von Europa und Nordamerika halte ich das für ziemlich sinnvoll.

Wenn man eine Fotoreise unternehmen möchte, dann stellt sich eh die Frage, wohin es gehen soll. Natürlich kann man sich zu den beliebten und meistfotografierten Reisezielen auf den Weg machen, aber es gibt auch einige unbekanntere Ziele, die durchaus ihren Reiz haben. Oft ist es dann auch nicht so voll und die Preise nicht ganz so hoch. Will man in Europa bleiben oder soll es eine Fernreise werden? Das Angebot ist riesig. Am Stand von World Insight habe ich mich etwas unterhalten. Der Anbieter war mir durch interessante Touren zu vernünftigen Preisen aufgefallen. Leider hat er nur relativ wenige Fotoreisen im Angebot. Auf Nachfrage sagte er mir, dass es derzeit keine Pläne gebe, dies zu erweitern, da Fotoreisen letztendlich ein sehr kleine Nische am großen Gesamtmarkt der Reiseangebote seien. Das überraschte mich etwas, aber der Reisemarkt ist heutzutage auch wirklich riesig. Dennoch gibt es einige Fotoreiseanbieter, in einigen Fällen sind das auch selbstständige Fotografen, die Kleingruppenreisen anbieten. In diesem Bereich gibt es Licht und Schatten, aber guten Gewissens empfehlen kann ich Jürgen Müller. Seine Firma Professional Photo Traveling bietet auch einigen Touren bei der Tamron Academy an. Vor einigen Wochen bin ich mit Jürgen und einer netten kleinen Reisegruppe in Irland unterwegs gewesen, was sehr viel Spaß gemacht hat.

Schließlich gab es noch einige Fotoaustellungen auf der Messe zu sehen. Am schönsten fand ich die Naturbilder der GDT. Aber auch die Südafrika-Bilder von Dirk Bleyer waren sehenswert. Zudem gab es einige Ausstellungen von Hobbyfotografen im Rahmen von Wettbewerben wie Meine Stadt / Ruhrgebiet und zum Thema Wasser. Die Prints waren größtenteils sehr gut gemacht, die Präsentation an Bauzäunen ist wohl eher Geschmackssache.

Was gab es sonst noch Neues? Saal-Digital bietet Fotobücher neuerdings nicht nur ausbelichtet auf Fotopapier an, sondern auch gedruckt. Die Layflat-Bindung wird dabei beibehalten und als Nebeneffekt sind die Seiten mehr ganz so extrem dick wie beim Fotopapier. Außerdem gibt es ein paar neue Einbandmaterialien, die man bedrucken kann. Ich hatte das schonmal mit einem Ledereinband ausprobiert, nun geht das auch mit einem Leinenstoff.

Zu guten Letzt gab es auch noch einen kostenlosen Check&Clean-Service auf der Photo+Adventure. Während dieser Service in Zingst nur für Canon+Nikon-Kameras angeboten wurde, gab es hier in Duisburg auch die Möglichkeit seine Sony-Kamera zum Check&Clean abzugeben. Am Service-Desk gab es für Nikon eine ziemlich lange Schlange, für Canon sah es ähnlich aus, aber für Sony brauchte ich nur eine Minute warten. Irgendwie eine lustige Organisationsform, da die Servicetechniker hinter dem Desk alle von der gleichen Firma waren. Auf jeden Fall finde ich es klasse, dass dieser Service angeboten wurde.

Als Fazit kann ich sagen, dass die Photo+Adventure inzwischen eine attraktive Veranstaltung mitten im Ruhrgebiet ist. Man kann sich über Foto-Equipment informieren oder auch etwas kaufen, man kann sich über Reisen informieren oder inspirieren lassen, man kann Bilder und Vorträgen anschauen und man kann einen Besuch des Landschaftsparks zum Fotografieren nutzen. Bei so einem sommerlichen Wetter wie letzte Woche macht das Ganze natürlich noch mehr Spaß.

18.06.2017

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