Sony E 11mm f/1.8 Objektiv Review
Lange blieb mein Fotoausrüstung unverändert, aber letztens habe ich mir doch tatsächlich ein neues Objektiv gekauft. Es handelt sich um das Sony E 11mm f/1.8. Hier geht es um meine Erfahrungen damit.
Schon eine ganze Zeit nutze ich meine Sony A6400 Kamera und das E 18-135 Objektiv. Was braucht man dazu als Ergänzung? Genau, ein Ultraweitwinkel-Objektiv. Bisher habe ich mein Sony E 10-18mm verwendet. Aber anstelle dessen wollte ich nun lieber das neue Sony 11mm nehmen.
Sony E 11mm f/1.8
SEL11F18 lautet die Bezeichnung des Objektivs, welches Sony im letzten Jahr vorgestellt hat. Es handelt sich um ein ‘E’, also ein APS-C-Objektiv. Als Festbrennweite verfügt es über eine ordentliche Lichtstärke von f/1.8. Dabei ist es superkompakt, wiegt nur 181g und nimmt 55mm Filter. Das ist praktischerweise die gleiche kompakte Filtergröße, die auch das E 18-135 hat.
Die Naheinstellgrenze ist sehr kurz mit 15cm ab Sensorebene. Das sind nur wenige Zentimeter von der Frontlinse. Schaltet man das Objektiv von AF auf MF, kann man noch näher fokussieren auf 12cm. Dann ist der Fokus quasi direkt vor der Frontlinse. In Verbindung mit Blende f/1.8 gibt das eine ordentliche Portion Unschärfe im Bild.
Es handelt sich um ein Ultraweitwinkel-Objektiv mit 11mm (entspricht 16,5mm bei Kleinbild). Das ist viiiel weiter als 18mm (entspr. 27mm) beim Standardzoom und deutlich Ultraweitwinkel, aber auch nicht extrem Hyperweitwinkel, wie so manche Kleinbildobjektive mit 14mm oder gar 12mm. In Verbindung mit der hohen Lichtstärke, ist das Objektiv sicher auch sehr gut dafür geeignet den Sternenhimmel nachts zu fotografieren. Die Milchstraße oder auch Nordlichter können tolle Motive sein.
Die hohe Lichtstärke bedeutet normalerweise auch viel Freistellpotential, aber aufgrund der Brennweite sollte man nicht viel Unschärfe im Bild erwarten, sofern der Focus nicht im Nahbereich liegt. Aber wenn, dann gibt’s recht gutes und harmonisches Bokeh.
Mir gefällt auch sehr gut die kompakte Bauweise. Der Fokusring fasst sich gut an, es gibt eine Funktionstaste und es gibt keinen Blendenring, zum Glück. Ehrlich gesagt nervt es mich etwas, dass in viele neue Objektive Blendenringe eingebaut werden für die Videofilmer. Als Fotograf stelle ich die Blende an der Kamera ein und nicht am Objektiv. Insofern gefällt mir das cleane Layout vom Sony 11/1.8.
Bildqualität
Ich habe keine Schwächen gefunden, tatsächlich ist die Bildqualität richtig gut – und das bei der so kompakten Bauweise. Dabei sollte man sich aber im Klaren sein, dieses Objektiv wurde mit Autokorrektur designt, sonst wäre die Bauform nicht möglich gewesen. Das machen aber diverse andere Objektive auch und ist an sich keine schlechte Eigenschaft.
Die Bilder, die ich mit dem Sony 11/1.8 gemacht habe, sind alle ordentlich scharf, habe gute Kontraste, haben keine Probleme mit Gegenlicht und das Bokeh ist auch in Ordnung. Ich finde die Bildqualität richtig gut. Andere sehen das wohl auch so:
- “very consistent performance from f/1.8 all the way up to f/8” Optical Limits
- “an excellent, affordable ultra-wide-angle addition” Photography Blog
- “I can highly recommend it for the money, size and performance” Camera Labs
- “the 11mm is a little gem that works great” Ken Rockwell
- “the performance of this lens is nothing short of incredible” Space.com
Beispielbilder
Hier sind einige Fotos, die ich mit dem Objektiv aufgenommen habe:
Fazit
Pro:
- Sony APS-C Objektiv im kompakten und cleanen Gehäuse
- tolle Brennweite mit sensationeller Lichtstärke
- beeindruckende Nahbereichsfähigkeiten
- sehr gute Bildqualität
- schneller und zuverlässiger Autofokus
- bezahlbarer Preis
Contra:
- kein Bildstabilisator
Das Sony 11/1.8 hat mich begeistert, daher war es nach einer längeren Zeit das erste Objektiv, was ich gekauft habe. Es hat viele tolle Eigenschaften aber leider einen Nachteil: es hat keinen Bildstabilisator. Da meine Kamera (Sony A6400) auch keine Bildstabi hat, musste ich feststellen, dass einige Bilder leider verwackelt waren. Gar nicht in horizontaler und vertikaler Richtung verwackelt sondern eine leichte Drehverwacklung in den Außenbereichen. Hätte ich eine Kamera mit Bildstabi, hätte ich das Objektiv auf jeden Fall behalten. So musste ich leider eine schwere Entscheidung treffen und habe es wieder verkauft und benutze weiter mein gutes altes Sony 10-18/4 OSS. Ich halte das Sony 11/1.8 dennoch für eine sehr gute Optik. Es ist z.B. im Vergleich zum Samyang 12/2.0 weiter, lichtstärker, schärfer, leichter, kompakter… in allen Belangen besser. Insofern ist das Sony 11/1.8 sicher ein guter Kauf, wenn man kein Problem mit dem fehlenden Stabi hat.
Video
Hier noch ein Video, wo das Objektiv ausführlich vorgestellt wird:
16.04.2023
—