Zwei Jahre mit der 6D: WLAN-Funktion
Nun habe ich die EOS 6D tatsächlich schon zwei Jahre und bin immer noch mit der Kamera zufrieden. Neben den fotografischen Funktionen hat sie zwei Gimmicks eingebaut: GPS und WLAN. Nach zwei Jahren Nutzung möchte ich nun mal darauf schauen, wie es mit der Nutzung des WLAN in der Praxis aussieht.
Zur grundsätzlichen Nutzung der Canon 6D habe ich ja schon vor einem Jahr ausführlich etwas geschrieben. Auch habe ich mich ausführlich mit der WLAN-Funktion der 6D beschäftigt. Im Wesentlichen ist es aber eigentlich nur die iOS-App ‘EOS Remote’, die ich benutze. Mein Fernseher hat keine DLNA-Funktion und meinen Selphy-Drucker benutze ich per Kabel, sonst wäre davon vielleicht auch noch etwas interessant. Aber die Praxis in den letzten zwei Jahren hat gezeigt, dass ich hauptsächlich die App von Canon auf iPhone und iPad nutze.
Das bringt mich direkt zum ersten Ärgernis, denn ‘EOS Remote’ gibt es nur als iPhone-App. Für das iPad ist die App nicht vorgesehen und läuft daher nur im niedrig auflösenden Kompabilitätsmodus. In den zwei Jahren hat es nur ein einziges Update der App gegeben (die 70D wurde hinzugefügt). Bei Canon scheint es niemanden zu geben, der sich ernsthaft um App-Programmierung kümmert 🙁
‘EOS Remote’ hat zwei Funktionen, Fernaufnahmen und Kamerabildanzeige. Bei Fernaufnahmen handelt es sich um eine Art Remote-Liveview, eigentlich eine super Sache. Dennoch habe ich es in den zwei Jahren nur ein einziges Mal benutzt. Wenn ich mal aus ungewöhnlichen Positionen fotografiert habe, war mir dann doch die WLAN-Koppelung zu umständlich. Grundsätzlich halte ich die Funktion dennoch für sinnvoll und es funktioniert auch soweit ganz gut.
Was ich am Meisten benutze, ist die Kamerabildanzeige, insbesondere unterwegs. Die 6D kommt mit eingeschalteten WLAN in die Fototasche und auf dem iPad kann ich dann die Bilder auf der Speicherkarte durchblättern. Ich kann einzelnen Bilder löschen und Sternchen vergeben. Außerdem kann ich einzelnen Bilder von der Kamera auf das iPad übertragen. Dabei wird aus dem RAW ein JPG mit 1920 Pixeln erstellt. Das ist soweit ok, aber leider werden dabei auch die Exif-Daten entfernt, was total nervig ist. Eine Zuordnung zu den Raw-Dateien ist so später kaum möglich, denn es sind noch nicht mal mehr Aufnahmedatum und Uhrzeit erhalten und der Dateiname ist auch ein anderer.
Dennoch benutze ich das ganz gerne mal unterwegs um Bilder zu sichten und das ein oder andere Bild mit dem Mobilgerät zu bearbeiten und ins Netz hochzuladen oder als Email zu verschicken. Allerdings würde ich mir wünschen, dass Canon endlich mal die ‘EOS Remote’ App überarbeitet und einige Bugs fixed. In den letzten zwei Jahren hat es da aber leider keine Bewegung gegeben.
Insgesamt am Kameramarkt tauchen WLAN-Funktionen immer häufiger auf (im Gegensatz zu GPS, was immer noch eher spärlich verbreitet ist). Gerade bei den Mirrorless-Kameras haben viele der neuen Modelle einen WLAN-Chip eingebaut. Auch bei den DSLR-Kameras gibt es inzwischen neben der 6D einige andere Modelle mit dieser Funktionalität. Bleibt zu hoffen, dass die Implementierung der WLAN-Funktion und die Programmierung und Pflege der Apps von den Herstellern auch mal halbwegs ernst genommen wird. Hier könnten man den Fotografen durchaus einen Mehrwert bieten.
04.01.2015
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Neues Jahr, neue Kamera | GPS mit der 6D | WLAN mit der 6D | Ein Jahr mit der 6D | Zwei Jahre mit der 6D: GPS, WLAN
15.02.2015: Es gibt eine neue WLAN-App! EOS Remote wurde abgelöst durch Canon Camera Connect.
Ich bin mit meiner 6D an sich auch immer noch sehr zufrieden.
Wenn man allerdings sieht, wie allein schon die WLAN-Kopplung bei anderen Herstellern (hab noch eine Sony NEX) funktioniert – nämlich per NFC und dadurch innerhalb von Sekunden, dann könnte Canon sich da noch einiges abschneiden.
Warum es bei DSLRs nicht Standard wird einen GPS-Chip zu verbauen, verstehe wer will. Jedes 50€-Handy hat das mittlerweile und wer es nicht mag, kann es ja abschalten. Ich finde die automatische Verortung praktisch …
Die Canon-App nutze ich eigentlich so gut wie gar nicht, zum Glück gibt es für Android die mittlerweile recht stabil weiterentwickelte DSLR-Controller-App …
Das Problem mit den Apps der Hersteller beschränkt sich nicht nur auf Canon. Auch Nikon liefert da nur Mist ab.
Aber es gibt ja qDslrDashboard.
http://geotagging-blog.de/2014/09/qdslrdashboard-kamera-fernsteuerung-jetzt-auch-fuer-iphone-und-ipad/
Nutze ich für Fernsteuerung und zum Datentransfer.
Geht es nur um das kopieren der Bilder auf iPhone oder iPad dann ist ShutterSnitch unschlagbar:
http://geotagging-blog.de/2013/04/shuttersnitch-die-foto-vorschau-app-fuer-das-ipad/
Hoffe du kannst mit den App-Tipps was anfangen. Viel Spass weiterhin mit der 6D!
Nun, wer es braucht… 🙂 Ich bin bisher auch ganz ohne diesen “Ballast” zurecht gekommen… 10 Jahre 20D… aus heutiger Sicht ein Dinosaurier… aber ein zuverlässiger.