Geotagging: Was beachten?

Im ersten Teil ging es um die Frage wozu man Geotagging betreibt und im zweiten Teil habe ich die verschiedenen Möglichkeiten mit GPS-Modulen oder Tracks betrachtet. Im dritten Teil dieser kleinen Serie zum Geotaggen will ich noch auf einige Besonderheiten und Fallstricke hinweisen, damit man ohne viel Ärger die richtigen Standortdaten verwenden kann.

Synchronisieren mit der Kamera-Uhrzeit

Hier lauert der klassische Fehler. Die Uhrzeit der Kamera ist noch auf Winterzeit, während der GPS-Tracker Sommerzeit aufzeichnet und schon hat man beim zusammenführen der Daten ein Problem. Überhaupt ist es wichtig, dass die Uhr in der Kamera richtig gestellt ist – das weiß jeder, der mal Hochzeitsbilder aus zwei Kameras versucht hat zu sortieren, von denen eine 5 Minuten nachgeht.

Moderne Kameras können die Uhrzeit sekundengenau nach dem GPS-Signal stellen und man braucht nur noch die richtige Zeitzone einstellen, was gerade beim Urlaub im Ausland wichtig ist.

Akku leer

Es braucht Strom um ständig die GPS-Position zu ermitteln, das ist nunmal so. Während der Akku in meiner Nikon D700 normalerweise locker den ganzen Tag durchhält, sieht das mit GPS anders aus. Das GPS-Modul wird von der Kamera mit Strom versorgt. Wenn ich den ganzen Tag damit fotografiere, dann brauche ich abends einen Ersatzakku.

Wenn ich ein separates Modul (z.B. einen GPS-Tracker) verwende, dann braucht der auch Strom. Nach 8 Stunden sind vielleicht die AAA-Batterien leer und ich brauche Ersatz. Im Urlaub muss ich dann noch ein Ladegerät dafür mitnehmen und die Akkus auch täglich aufladen.

Und wenn ich mein iPhone als GPS-Tracker verwende, dann geht das natürlich auch auf den Akku. Einen ganzen Tag wird das kaum funktionieren und telefonieren kann ich dann auch nicht mehr. Zwar gibt es hier wiederum Akkulösungen, aber auch die wollen auf einer längeren Reise aufgeladen werden.

Indoor Funktion / Last Fix Repeat

GPS ist ja schön und gut, aber wie sieht es in einem Gebäude aus? Da kann es mit dem GPS-Empfang schon schwierig werden. Dafür haben einige GPS-Empfänger eine Indoor-Funktion. Sie betrachten das letzte bekannte Signal als weiterhin gültig.

Das ist eine gute Sache, wenn ich das Gerät auf der Straße schon laufen hatte, dann wird die letzte Position vor der Tür weiterhin aufgezeichnet und damit habe ich einen einigermaßen korrekten Ort in den Geodaten stehen – besser als gar keine Ortsinformation.

Schlecht ist das nur, wenn ich das Gerät erst drinnen einschalte und die letzte bekannte Position war ganz woanders. In dem Fall möchte ich die nicht aufzeichnen. Gleiches gilt auch, wenn ich unter freien Himmel bin, aber das Gerät gerade erst eingeschaltet habe und direkt ein Foto aufnehme, bevor das GPS eine aktuelle Position ermitteln kann. Dann wäre es besser keine Ortsinformation aufzuzeichnen.

Ist das iPhone ein besserer GPS-Empfänger?

Der reine GPS-Empfang klappt mit einem speziellen Gerät wie einem GPS-Tracker besser als mit dem GPS-Chip im iPhone, so viel ist klar. Aber der GPS-Tracker braucht beim Kaltstart auch locker mal eine Minute um die Position zu bestimmen und drinnen ist meistens nichts zu machen. Hier ist das iPhone im Vorteil, denn es hat neben GPS noch zwei andere Methoden zur Ortsbestimmung. Das Eine ist A-GPS, hier wird der aktuelle Ort anhand der Mobilfunkzelle ermittelt. Die andere Methode geht über WLAN, bekannte Netze werden mit einer Datenbank abgeglichen und so der Ort ermittelt. Im Ergebnis weiß das iPhone meistens nach 10 Sekunden schon den Ort, kann aber manchmal auch von der tatsächlichen Position ziemlich abweichen.

Privatsphäre

Aufpassen sollte man, wenn man Bilder im Internet veröffentlicht, bei denen GPS-Daten in den Exifs vorhanden sind. Man muss sich bewusst machen, dass dann jeder nachschauen kann, wo das Bild aufgenommen wurde. Wenn man Personen fotografiert, sollte man bei einer Veröffentlichung abklären, ob auch der Ort veröffentlicht werden darf.

In Lightroom 4 gibt es dazu eine praktische Funktion beim Bilderexport. Man kann bestimmte Standorte als privat definieren; dort aufgenommene Bilder werden dann ohne GPS-Daten exportiert.

11.11.2012

Teil 1: GPS Wozu? | Teil 2: GPS Womit?

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