Lightroom 4

Anfang 2007 ist die erste Version von Lightroom erschienen und hat sich seitdem zur beliebtesten Bildbearbeitungs- und -verwaltungssoftware für Fotografen entwickelt. Ich habe viel mit Lightroom 3 gearbeitet und seit Kurzem gibt es nun Adobe Photoshop Lightroom 4, das ich hier mal etwas betrachten möchte.

Anfang März ist Lightroom 4.0 erschienen, aber es hat bis letzten Mittwoch gedauert bis einige anfängliche Bugs behoben und Version 4.1 veröffentlicht wurde. Jetzt gibts kein Halten mehr und man kann das Foto-Universaltalent voll produktiv einsetzen 🙂

Lightroom hat zwei Grundfunktionen, die Bildbearbeitung (Entwickeln-Modul) und die Bildverwaltung (Bibliothek-Modul). Damit hat es bei mir sowohl Photoshop als auch Bridge abgelöst, denn nun kann ich beides in einer durchgängigen Programmoberfläche machen.

Das Wichtigste ist natürlich die Bildbearbeitung, also die Entwicklung des digitalen Negativs. Man arbeitet mit Lightroom nicht-destruktiv direkt an der Raw-Datei aus der Kamera und das ist eine tolle Sache. Einerseits hat man den Vorteil, dass man die vollen Farb- und Helligkeitsinformationen hat und sich in hellen und dunklen Bereichen noch viele Informationen wiederherstellen lassen. Andererseits hat man den Vorteil, dass man jederzeit noch Änderungen vornehmen kann ohne Bildinformationen oder Qualität zu verlieren, etwa weil man in anderen Formaten zwischenspeichert.

Die Raw-Engine selbst, Adobe Camera Raw, hat auch ein großes Update erfahren – es gibt nun einen neuen Entwicklungsprozess und neue Regler. Das ist zuerst Mal ziemlich gewöhnungsbedürftig, denn ich habe mich an die bisherigen Regler sehr gewöhnt und kenne da genau die Einstellungen, die ich für den jeweiligen Bildlook haben möchte. Aber wenn man sich dann umgestellt hat sind die neuen Regler logischer und leistungsfähiger. Logischer, weil alle Regler in der Ausgangsstellung nun auf 0 sind und nach Helligkeiten sortiert dargestellt werden. Leistungsfähiger, weil die neue Raw-Engine noch besser Informationen aus hellen und dunklen Bildbereichen wiederherstellen kann. Damit lassen sich Fotos mit sehr dynamischen Kontrasten erzeugen. Außerdem wurde auch der Klarheit-Regler verbessert.

Bei der Bildentwicklung ist ein Werkzeug in Lightroom sehr wichtig, der Korrekturpinsel. Was in Photoshop die Ebenen sind, ist in Lightroom der Korrekturpinsel. Und eben dieser kann nun auch mehr in Lightroom 4. Zum Beispiel lässt sich damit die Farbtemperatur selektiv im Bild verändern, was tolle Möglichkeiten bietet. Es gibt auch noch vieles Anderes (Details, Moire, CA-Korrektur, usw.) aber ich kann hier nicht auf alles eingehen.

Neben den beiden umfangreichsten und wichtigsten Modulen Bibliothek und Entwickeln gibt es noch weitere. Da sind noch die beiden Module Drucken und Web (man kann sich wohl denken, wozu sie da sind) und es sind nun noch zwei neue Module hinzugekommen. Da ist einmal das Fotobuch-Modul, womit man direkt in Lightroom Bücher gestalten kann. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man bei der Bucherstellung in der eingängigen Oberfläche bleibt und keine extra Software braucht – sondern man kann auch die Bildinformationen direkt aus den Raws einbetten und jederzeit noch Entwicklungseinstellungen ändern. Direkt bestellen kann man zurzeit nur bei Blurb, was ich demnächst mal ausprobieren werde. Aber man kann auch das Fotobuch als Pdf oder Jpg ausgeben und dann bei einem Dienstleister seiner Wahl wie z.B. Saal Digital in Auftrag geben.

Das zweite neue Modul nennt sich Karten und ich persönlich finde das sehr gut. Endlich wurde Lightroom mit einer Geotagging Funktion erweitert und man ist auch dafür nicht mehr auf andere Software angewiesen. Es lassen sich Positionen von aufgenommen Fotos anzeigen und zuordnen, auch GPS Tracks können verarbeitet werden. Zum Thema Geotagging wird es hier noch separate Blogposts geben.

Insgesamt ist Lightroom 4 also eine umfangreiche Foto Software, die sehr viele Möglichkeiten bietet. Bleibt noch anzumerken, dass Adobe den Preis gegenüber der alten Version deutlich gesenkt hat (Konkurrenz durch Apple Aperture belebt das Geschäft), was natürlich eine gute Sache ist.

03.06.2012

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