Sunbounce Mini
Wenn man Menschen draußen fotografiert, dann hat man zwei Möglichkeiten zur Beleuchtung: Blitz oder Reflektor. Beides hat Vor- und Nachteile. Bei Reflektoren ist der Marktführer California Sunbounce. Hier im Beitrag geht es um den mittelgroßen Reflektor, den Sunbounce Mini mit Zebra-Bespannung.
Reflektoren gibt es viele. Im günstigen Preisbereich sind Faltreflektoren sehr beliebt. Sie haben einen biegsamen Metallrahmen mit unterschiedliche Bespannungen und lassen sich durch Ineinanderdrehen zusammenfalten. Ideal ist das nicht, denn man bekommt die Stofffläche nicht eben, schon gar nicht bei etwas Wind. Mit einem Reflektor wie dem Sunbounce, wo die Bespannung auf ein richtiges Rahmengestell aufgezogen ist, lässt sich das Licht deutlich besser kontrollieren.
California Sunbounce bietet drei Größen an: Micro-Mini (60x90cm), Mini (90x125cm) und Pro (130x190cm). Es gibt verschiedene Bespannungen. Mein Sunbounce ist ein Mini und hat eine Zebra-Bespannung, bei der silber- und gold-farbene Linien im Zickzackmuster aufgetragen sind; die Rückseite der Bespannung ist weiß.
Es gibt einen Rahmen aus Aluminium, der sehr einfach zusammen zu stecken ist und den Stoff stramm spannt. Der Reflektor lässt sich an zwei Querstangen gut halten, auch bei Wind. Die Verarbeitung ist sehr gut, die Kanten sind robust geschützt. Ein passende Transporttasche wird mitgeliefert. Mit einem Preis von 250 Euro ist der Sunbounce nicht billig, aber das Handling ist besser als bei allen Konkurrenzprodukten.
Der Stoff ist eine Mischung aus einer Reflektionsfolie in Silber und Gold, die in einem Zickzackmuster aufgetragen ist. Das resultierende Licht finde ich sehr schön; es ist kontrastreich und gibt einen etwas wärmeren Hautton. Meiner Meinung nach wirkt reines Silber oft zu kalt und reines Gold finde ich viel zu warm von der Farbtemperatur. Die Rückseite ist ein nahtloser weißer Stoff, den man gut benutzen kann, wenn ein diffuseres und etwas schwächeres Licht gewünscht ist.
Blitz oder Reflektor ist eine grundsätzliche Frage bei Outdoor Shootings. Mit einem Blitz kann man das Licht genau steuern, aber man ist auf die Blitzsynchronisationszeit begrenzt (oder man benutzt HSS, aber dann hat man keine Leistung outdoor). Das ist ein großer Vorteil von Reflektoren, man kann auch offene Blenden und sehr kurze Belichtungszeiten in der Sonne problemlos nutzen. Außerdem braucht man auch keinen Strom oder kiloschwere Akkupacks von Generatoren durch die Gegend schleppen.
Ein weiterer Vorteil beim Fotografieren mit Reflektor ist, dass man direkt sieht, wie das Licht aussieht. Es ist nicht so wie beim Blitz, wo man ein Einstelllicht, eine Probeauslösung oder einen Belichtungsmesser braucht. Das richtige Ausrichten ist also kein Problem. Das Dauerlicht eines Reflektors kann aber auch ein Problem sein, wenn man die helle Sonne voll reflektiert, ist das Model auch schnell geblendet.
Insgesamt verwende ich einen Reflektor am liebsten bei hellen Sonnenschein. Die Wirkung ist dann am größten und man hat eine schöne gleichmäßige Ausleuchtung. Alternativ kann man den Sunbounce auch nutzen um Schatten zu machen, was auch ein schönes Ergebnis bringen kann.
Bei bewölkten Himmel ist die Wirkung natürlich schwächer, aber auch dann kann man den Reflektor gut zum Aufhellen von Schatten benutzen um eine weiche Ausleuchtung zu bekommen. Für eine kontrastreiche Beleuchtung an bewölkten Tagen bevorzuge ich dann aber lieber einen Blitz.
Der California Sunbounce ist für People-Fotografen meiner Meinung nach eine Anschaffung wie ein ordentliches Stativ für Landschaftsfotografen. Es gehört zur Grundausstattung und einmal gekauft, kann es gut und lange seine Dienste verrichten.
25.08.2013
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Danke an Frank Szopny für das Titelfoto; ich betätige mich da gerade als Reflektorhalter 😉