4 Jahre später: Fotobücher mit Lightroom und Blurb

Von Ende 2012 bis 2016 war ich ziemlich fleissig dabei Fotobücher zu erstellen. Diese habe ich hauptsächlich mit Lightroom-Classic gestaltet und bei Blurb bestellt. Nach einer 4-jährigen Kreativpause habe ich nun wieder mit Fotobüchern angefangen. Was hat sich geändert? Ist die Kombination Lightroom+Blurb auch in 2020 noch empfehlenswert?

Das Lightroom-Classic Fotobuch-Modul

Eins hat sich nicht geändert: ich mag die Gestaltung von Fotobüchern in Lightroom-Classic. Ich weiss, das Fotobuch-Modul ist nicht besonders beliebt. Aber ich komme damit gut zurecht und ich finde, es ist ein Riesenvorteil direkt die Raw-Dateien auf den Seiten platzieren zu können. Es kommt oft vor, dass ich zwei Bilder nebeneinander setze und dann nochmal kurz Helligkeit oder Weißabgleich anpassen möchte. In Lightroom-Classic ist das kein Problem, weil ich mal eben ins Entwicklungsmodul wechseln kann. Würde ich eine andere Software zur Fotobuch-Gestaltung verwenden, wäre es ziemlich umständlich, weil ich jedes Foto erstmal neu exportieren/importieren müsste.

Außerdem sind seit dem August-2018-Release von Lightroom-Classic die Beschränkungen bei der Seitengestaltung weggefallen, man kann Bilder und Texte inzwischen frei platzieren und muss sich nicht an die Templates halten. Ich finde es angenehm und praktisch, direkt aus der Bildverwaltungsoftware Lightroom-Classic auch die Fotobuch-Seiten gestalten zu können. Die Möglichkeiten um Schrift zu setzen und anpassen sind auch nach wie vor sehr gut. Wenn das Fotobuch fertig ist, kann man es entweder direkt aus Lightroom-Classic zu Blurb hochladen oder als PDF exportieren.

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Blurb Layflat-Option nicht praktikabel

Ich war ziemlich begeistert als Blurb Ende 2017 ankündigte nun auch Layflat-Fotobücher anzubieten. Bei den normalen Büchern ist es ja so, dass man in der Mitte eine Falz hat, die sich nicht ganz aufklappen lässt. Wenn man nun ein doppelseitiges Foto verwendet, ist das Motiv in der Mitte nicht richtig zu sehen. Ein Layflat-Fotobuch wird anders gebunden und hier lassen sich die Seiten ganz aufklappen, sodass ein Doppelseite vollständig zu sehen ist. Viele andere Anbieter wie z.B. Saal-Digital haben das schon länger im Programm. Bei Layflat-Büchern sind die Seiten in der Regel doppelt aus Papier, sodass die Bücher auch deutlich dicker ausfallen.

Nun wollte ich also endlich mal selbst ein Layflat-Buch bei Blurb bestellen. Ich habe mein London-Fotobuch entsprechend gestaltet mit vielen doppelseitigen Motiven. Das wollte ich nun im Format kleines Quadrat 18x18cm bestellen mit 42 Seiten. Sobald ich in Lightroom-Classic Layflat als Papiersorte auswähle, steigt der Preis schon deutlich an von unter 40 Euro auf über 60 Euro. Wie bei Blurb üblich kommen da noch Steuern und Versand dazu. Im Bestellprozess kam dann die nächste Überraschung: als Versandkosten wurden mir nicht 12 sondern 32 Euro angezeigt. Insgesamt sollte das kleine Büchlein über 100 Euro kosten. Was war da los? Normalerweise werden europäische Bestellungen bei Blurb in den Niederlanden gedruckt und von dort geliefert. Layflat-Bücher werden aber in den USA gedruckt und verschickt. Auf die mehr als 100 Euro Bestellkosten wären also auch noch Zoll bzw. Einfuhrumsatzsteuer angefallen. Nein danke. Ich habe mein London-Fotobuch dann anders gestaltet und als normales Buch zu normalen Preisen ohne die Layflat-Option bestellt.

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Was mir bei Blurb gefällt

Blurb ist eigentlich ein Anbieter von Büchern und tatsächlich fühlen sich deren Fotobücher mehr nach “Buch” an. Das fängt mit dem matten Einband an, den ich für eleganter halte als einen Consumer-Hochglanz-Einband. Dann kommt erstmal das Vorsatzpapier, wenn man das Buch aufschlägt. Erst danach folgt die erste bedruckte Seite des Buches. Bei anderen Fotobuch-Anbietern wird zum Teil schon die Innenseite des Buchdeckels bedruckt – ich finde, das wirkt billig. Außerdem haben die Bücher bei Blurb zwar einen ordentlichen Grundpreis aber die Aufpreise für zusätzliche Seiten halten sich in Grenzen. Wenn das Fotobuch statt 40 Seiten dann 140 Seiten, ist es preislich noch im Rahmen. Übrigens ist es dann auch kein dicker Wälzer, weil die Buchseiten eine normale Seitendicke haben. Bei anderen Anbieter (mit Layflat-Bindung) sind die Seiten sehr dick, da ist ein Fotobuch mit gut 100 Seiten dann schon ein dicker Wälzer.

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Andere Fotobuch-Anbieter

Es gibt neben Blurb viele andere Anbieter, die auch sehr gute Fotobücher liefern. Bei Saal-Digital liegt man sicher nicht falsch. Sie haben eine sehr guten Druckqualität, bieten Layflat-Bindung, haben eine eigene brauchbare Software und man kann auch mit Ledereinband im Geschenkkarton bestellen.

Ein Freund von mir bestellt gerne bei ifolor, weil er mit deren Software gut zurecht kommt, die Qualität mit Echtfotopapier gut ist und es regelmäßig Rabattaktionen mit 30% gibt. Wobei der letzte Punkt sicher bei vielen Anbietern gilt. Ich bestelle bei Blurb auch meistens mit 25-40% Rabatt und warte dafür auch mal ein paar Tage.

Ein anderer Freund macht seine Foto-Jahrbücher immer mit Photobox, weil die ein Hardcover mit ausgestanzter Jahreszahl anbieten. Wenn man auf der Druckseite dahinter passende Bilder platziert sieht das ziemlich cool aus. Für seine sonstigen Fotobücher nutzt er meist Pixelnet, deren Druckqualität er mag, auch wenn er mit deren Software nicht ganz glücklich ist, weil die recht viel Ballast in Form von Cliparts mitschleppt.

Ihr seht also, es gibt viele Anbieter und unzählige Möglichkeiten Fotobücher zu erstellen. Ich denke der entscheidende Punkt ist, es einfach zu tun. Es lohnt sich, sich einige Stunden hinzusetzen und ein Fotobuch zu erstellen. Befreit eure Bilder von der Festplatte und bringt sie zu Papier!

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21.06.2020

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