Goodby iMac 2009, Welcome iMac 2021

Nachdem ich meinen alten iMac 27″ über ein Jahrzehnt lang benutzt habe, wurde es nun wirklich Zeit für ein Upgrade. Ich habe mir einen brandneuen iMac 24″ mit M1 Prozessor geholt. Fällt mir der Abschied vom alten Gerät schwer? Wie sind die Eindrücke mit dem neuen Gerät? Was taugt es für fotografische Anwendung wie Lightroom?

Eine kurze Geschichte des iMac

Es war einmal im Jahr 1998 als Apple den ersten iMac vorstellte. Der lief mit G3 Prozessor und kam in einem rundlichen halbdurchsichtigen bunten Gehäuse mit Röhrenmonitor. Das von Jonny Ive gestaltete Gerät war damals eine Revolution. Es folgte der iMac G4 im Jahr 2002 – er hatte ein LCD-Bildschirm und einen dicken Standfuß, insgesamt ähnelte das Gerät der berühmten Pixar-Lampe. 2004 folgte dann der iMac G5 in einem flachen Gehäuse wie man es heute kennt.

2005 gab Apple dann bekannt, dass sie nun Intel Prozessoren nutzen wollten. Zuvor hatte man PowerPC Architektur verwendet, aber mit Intel stieg man nun auf x86 Architektur um. Schließlich im Jahr 2009 erschien dann der iMac im flachen Alugehäuse, den ich nun über ein Jahrzehnt benutzt habe. Seitdem hat sich der iMac praktisch nicht verändert. Im Jahr 2012 wurden die Kanten etwas etwas dünner und 2015 wurde das Display hochauflösender, aber das Design blieb das Gleiche.

Bis dann Apple neulich bekannt gab, dass sie keine Intel/x86 Prozessoren mehr nutzen wollen und ihre eigenen Apple Silicon/M1 Prozessoren vorstellten. Damit ist nun ein komplett neuer iMac erschienen.

In Farbe

Die neuen iMacs sind bunt. Warum auch nicht? Ich finde die gesättigten Farbe auf der Rückseite des neuen iMacs sehen toll aus. Ein kräftiges Blau, sogar das Rot gefällt mir, mein Favorit ist aber das kräftige Grün. Mein Problem ist nur die Vorderseite – aus dem kräftigen Rot wird ein helles Rosa, aus dem tollen Grün wird ein leichtes Pastellgrün. Ich habe lange überlegt, aber so eine pastellfarbige Vorderseite kann ich nicht gebrauchen, gerade auch bei der Fotobearbeitung. Deshalb kam für mich nur das neutrale silberne Modell in Frage. Das sieht von der Vorderseite einfach am besten aus. Die silberne Rückseite ist nicht so toll, sie wirkt ziemlich langweilig – aber ich schaue ja von vorne auf den Rechner und nicht von hinten.

Leicht und schnell

Ich merke es schon, als ich den neuen iMac aus dem Karton hebe – ist der leicht! Fühlt sich eher an wie ein großes iPad und nicht wie ein Desktoprechner. Klar, ich habe nun das kleine Modell mit 24″ und nicht mehr das große Modell mit 27″. Dennoch, der alte iMac sieht auf einmal recht dick aus. Die Zahlen bestätigen es: der alte Rechner bringt 13,8 kg auf die Waage, während der Neue nur knapp 4,5 kg wiegt – also etwas weniger als ein Drittel. Das ist schon erstaunlich.

Auch sonst hat sich viel getan, was ja auch nach so vielen Jahren zu erwarten ist. Mir werden zwei Dinge bewusst: einerseits wie sehr der iMac 27″ damals 2009 seiner Zeit voraus war. Der Quad-Core Intel Core i5 Prozessor hat ordentliche Leistungen gebracht, die lange Zeit gut mithalten konnten. Aber der neue Apple M1 System-on-a-Chip ist um Lichtjahre voraus mit 8 Core CPU, 7 Core GPU, 16 Core Neural Engine und 8 GB DRAM auf dem Chip. Der Prozessor ist nicht nur um ein Vielfaches schneller, er verbraucht dabei auch deutlich weniger Strom und wird praktisch nicht heiss. Ein Hoch auf den Fortschritt.

Der Wechsel

Nun, mein alter iMac hatte 27″ / 16GB / 2TB und mein neuer iMac hat 24″ / 8GB / 1TB – das ist jetzt nicht wirklich eine Verbesserung, oder? Der alte iMac war damals das ‘Pro’ Gerät; ursprünglich habe ich ihn mit 4GB / 1TB gekauft und damals 1650€ bezahlt. Das war eine der besten Anschaffungen, die sich im Laufe der Jahre mehr als bezahlt gemacht hat. Den Rechner konnte ich noch selbst aufrüsten für wenige Euro. Der neue iMac ist nun das ‘Consumer’ Gerät und ich habe die Basisvariante für 1450€ gekauft. Aufrüsten kann man hier leider gar nichts mehr – dennoch hoffe ich, dass er mir viele Jahre gute Dienste leisten wird.

24″ sollte als Bildschirmgröße eigentlich ausreichen. Zumal die Auflösung deutlich höher ist. Der alte iMac hatte 2560×1440 Pixel (3,7 Megapixel), der Neue hat 4480×2520 Pixel (11,3 Megapixel). Für normale Anwendungen wie Browser und Office sind 24″ auf jeden Fall eine gute Größe und für Lightroom ist es auch ok, nur dass ich hier nun den Vollbildmodus nutze – man kann bei MacOS ja ganz einfach zwischen mehreren virtuellen Desktops hin und her wischen.

Auch wenn Apple beim neuen iMac schöne Kabel mitliefert – wir müssen über die Anschlüsse reden. Der Neue hat zwei USB-Anschlüsse. Sonst nichts. Ende. Das ist selbst für Apple-Verhältnisse ziemlich mager. Am meisten ärgert mich, dass es keinen SD-Kartenslot mehr gibt. Den hätte man doch wunderbar rechts an der Kante einbauen können. Warum nicht, Apple? Aber einen dämlichen Klinkenstecker habt ihr links an der Kante eingebaut, obwohl ihr den beim iPhone schon vor längerer Zeit rausgeworfen habt. Was soll das?

Preise

Jedenfalls, es gibt auch optional zwei weitere USB-Anschlüsse, aber nur wenn man ein Upgradepaket für 230€ wählt. Die weiteren Gimmicks wie TouchID in der Tastatur und Ethernet im Netzteil brauche ich nicht, daher sind mir zwei zusätzliche USB-Anschlüsse keine 230€ wert. Überhaupt, standardmäßig kommt der iMac ja mit 256GB SSD – für 230€ Aufpreis gibt es dann 512GB, für 460€ bekommt man 1TB. Ein vollausgestatteter iMac mit 16GB/2TB kostet schließlich über 2800€. Ich finde diese Aufpreispolitik doch etwas steil (im Handel gibt es 1TB SSD ab 100€), aber Apple kann es sich halt leisten und die Kunden zahlen das.

Ich habe mir wie gesagt das Basismodell zugelegt – ich finde da ist das Preis-Leistungsverhältnis am besten. Für 1450€ bekommt man nicht nur einen modernen stromsparenden Hochleistungsrechner und einen tollen Bildschirm, sondern auch Tastatur, Maus, Lautsprecher und Webcam. Mein Videobild in Zoom/Teams sieht nun deutlich besser aus als am alten Rechner und auch die Lautsprecher klingen wirklich super – was mich überrascht, weil die alten Lautsprecher schon sehr gut waren; aber im direkten Vergleich klingen die Neuen noch deutlich klarer und kräftiger.

Der Speicherplatz auf der internen SSD mit 256GB reicht als Systempartition, aber natürlich nicht um meine Mediathek und insbesondere meine Fotosammlung unterzubringen. Daher habe ich mir eine externe 1TB Sandisk Extreme SSD gekauft um die Medien unterzubringen. Tja, und ein Cardreader braucht man ja auch noch.

Fazit

Der iMac ist und bleibt super. Mein guter alter 27″ iMac hatte nach so vielen Jahren langsam ausgedient und nun mit der neuen Generation auf der neuen Plattform steht der 24″ hervorragend da. Übrigens stören mich die weißen Bildschirmränder gar nicht – ich finde das passt zum frischen hellen Erscheinungsbild. Wer ein modernes All-in-One-Gerät haben möchte und einen aufgeräumten Schreibtisch ohne Kabelsalat, der ist hier richtig. Das supermoderne Gehäuse bietet aber auch ordentlich Rechenleistung, die fast alle Intel-Systeme alt aussehen lässt.

Noch ein Wort zur Software: ich mag auch das neue MacOS 11 noch etwas besser als das alte MacOS 10. Apple scheint langsam alles auf eine Plattform zu bringen, daher fühlt sich der neue iMac an wie ein iPad (wenn auch ohne Touch) – auf der Apple Silicon Plattform mit MacOS 11 lassen sich ja auch iPhone/iPad-Apps nativ ausführen. Auch die ganze Desktop-Software muss nun von Intel/x86 auf Apple Silicon umgeschrieben werden (wobei die x86-Software auch dank Rosetta ohne Anpassung gut läuft). Lightroom war recht schnell auf dem neuen Code verfügbar und seit dieser Woche hat Adobe nun auch Lightroom Classic mit dem neuen Code verfügbar gemacht. Es lässt sich so richtig flüssig bedienen und macht auf dem neuen iMac richtig Spaß!

13.06.2021

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